Im Zug nach Lourdes...
Ungarischer Waggon führt Zug an.
Lászlò Adányi Generalsekretär und Gründungsmitglied vom "Malteser Caritas Dienst Ungarn" erzählt, wie er 1988 in Lourdes die Malteser aus Österreich getroffen hat und wie 1990 der erste Waggon mit ungarischen Pilgern mit großen Visa-Schwierigkeiten nach Lourdes gefahren ist. Und so ergibt es sich, daß tatsächlich der ungarische Waggon den Zug anführt und die österreichischen Waggons angehängt werden.
Die Patienten der Ungarn
Lászlò Adányi
stammen heuer schwerpunktsmäßig aus jenem Teil der Ukraine, welcher von uns weitgehend unbeachtet - im Herbst von einem Hochwasser der Theiss heimgesucht war und man kann die großen bürokratischen Schwierigkeiten abschätzen die es zu überwinden gab, damit Ungarn Urkainer über die Schengen-Grenze bringen können!Aktueller Bericht aus dem Kosovo: Personalwechsel in Shkodra
In den nächsten Tagen fliegen 53 Helfer nach Tirana
von Toni Gatnar
An Bord der Iljushin 76, die heute um 6:15 Uhr in Wien-Schwechat gestartet ist, befanden sich neun Personen für den Hilfseinsatz im Österreich-Camp. Morgen, Freitag, werden voraussichtlich neun Helfer des ersten Einsatzteams nach Österreich zurückfliegen. "Ebenfalls für morgen ist der Start einer weiteren Iljushin 76 geplant, die ein Fahrzeug und dringend benötigte Wolldecken für die Flüchtlinge nach Albanien fliegen wird", fügt Bernhard Jany, Sprecher des Österreichischen Roten Kreuzes, hinzu. Im heutigen Flugzeug befanden sich zwei Mitarbeiter der Caritas, drei Mitarbeiter der Diakonie, ein Logistiker und ein Trinkwassertechniker des Österreichischen Roten Kreuzes. Zwei Mitarbeiter des Österreichischen Jugendrotkreuzes werden eine erste Bedarfserhebung für die Betreuung der Kinder und Jugendlichen im Österreich-Camp vornehmen. Delegationsleiterin Etelka Zach und Monika Mott werden in den nächsten vier Wochen eine erste Struktur hinsichtlich der Freizeitgestaltung organisieren sowie die Einrichtung und den Betrieb der pädagogischen Betreuung vorbereiten. Morgen werden ein Mitarbeiter der Caritas, zwei Mitarbeiter des Malteser Hospitaldienstes und sieben Rotkreuz-Helfer nach Tirana fliegen. Nächsten Montag werden zehn Rotkreuz-Helfer, Dienstag und Mittwoch insgesamt sechzehn Rotkreuz-Mitarbeiter ihren Einsatz in Albanien beginnen. Acht Mitarbeiter des Malteser Hospitaldienstes, die am Donnerstag (6.5.) nach Tirana fliegen, beenden vorläufig die Ablöse. Unterdessen werden weiterhin Flüchtlinge im Österreich-Camp aufgenommen. "Wir rechnen damit, daß bis zum Wochenende ca. 2000 Kosovo-Flüchtlinge betreut werden können", so Jany. Zur Zeit leben bereits 1267 Flüchtlinge im Camp. Heute, Mittwoch, sollen weitere 250 Flüchtlinge aufgenommen werden. Die erste Brunnenbohrung erbringt derzeit 60.000 Liter Wasser pro Tag zur Versorgung des Camps. Bei einer zweiten Wasserbohrung ist man in 32 Meter Tiefe auf Wasser gestoßen, die Qualität muß jedoch erst geprüft werden. "Eine 3. und 4. Bohrung sind geplant, um eine autarke Wasserversorgung für das Camp zu erzielen", sagt Jany.
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Pilgerstimmen
"Irgendetwas passiert in Lourdes, das nicht von dieser Welt ist"
Oft bekommt man auf die Frage "Warum fährst Du mit mit diesem Pilgerzug" Antworten wie: "einmal im Jahr muß ich die Batterien aufladen" oder "ich erwarte mir keine Erholung für den Körper aber eine Erholung für die Seele" oder "ich komme dann mit einem geordnetem Hirn zurück". Immer wieder ist es das Gruppenerlebnis, welches als Motiv anklingt: "ich würde nicht fahren ohne die Malteser" hört man dann. Die erfahrenen Pilger sagen dann auch, wie wichtig es ist, sich in Lourdes Zeit zu nehmen, um zu sich zu kommen und seine ganz persönlichen Anliegen der Muttergottes anzuvertrauen. "Für mich ist Lourdes das Wasser, also wirklich den Mut zu haben, in dieses Bad einzusteigen" war ein weiteres Zitat, wie auch: "mich hat so beeindruckt, daß dieser Auftrag der Muttergottes, nach Lourdes zu kommen und hier zu beten, tatsächlich erfüllt wurde". "Jeder ist in einem gewissen Erfolgsdenken, wenn man in Lourdes war, sind die Wertigkeiten ins richtige Lot gebracht".
Malteserzug entgeht nur knapp einer Brandkatastrophe
Wie aus eingeweihten Kreisen berichtet wird, entging der Zug heute nacht nur knapp einer Brandkatastrophe: in der Hitze des Gefechtes der Zubereitung des köstlichen Mostbratens (auch an dieser Stelle sollen die zahlreichen Lobeshymnen auf das hervorragende Küchenteam verewigt werden) glaubte man schon auf Grund des Brandgeruches, daß der Braten angebraten sei, und so war es fast eine Erleichterung, daß bloß die Schürze des Koches Feuer gefangen hatte. Daß der Schürzenbrand sodann mit Schweiß gelöscht wurde ist nur ein Gerücht. Auch zu einem zweiten Brand kam es allerdings erst in den Morgenstunden: es war auch nachweislich NICHT das Abteil des Großpriors, dessen Insassen am Morgen einen "mortz Brand" hatten, es war vielmehr das Sommelier Team welches die zahlreich gespendeten Weine am Abend pflichtgemäß verkosten mußte und zu folgendem Ergebnis kam:
Blauer Portugieser, Südsteiermark 1997
S S S ½Mailberger Hundschupfen Grüner Veltliner 1998
S SMailberger Blauer Zweigelt 1998 S S S S
Netzl Blauburger Göttlesbrunn 1997 Wertung erst bei der Rückfahrt.
Den edlen Weinspendern sei an dieser Stelle gedankt.
Wir hören daß
... Engelbert und Thaddäa Pott im Zug ihren Hochzeitstag und Janos Thierry seinen Geburtstag feiertenschon auf Grund der Statistik müssen in diesen Tagen einige von uns Geburtstag haben: die Redaktion bittet, dies und andere berichtenswerte Neuigkeiten bekanntzugeben
!Zugsgeflüster:
Was ist der Unterschied zwischen einem Einsatzleiter und einem Zitronenfalter? Keiner: oder hast Du schon einen Zitronenfalter schon Zitronen falten sehen?
Weißt du was ein BRUNO ist? Blöd redn und nix oarbeitn
Zitat: Wer ist denn so deppert und nimmt sich nach Lourdes einen PC mit! Daher: IMPRESSUM: Für den Inhalt und alle Fehler verantwortlich: Uli Jordis
Pater Pio seliggesprochen
Mehr Pilger als in Lourdes
Rom: Kapuzinerpater Pio (1887-1968) hat schon zu Lebzeiten für Aufregung gesorgt. Papst Johannes Paul II. spricht ihn heute, Sonntag, selig. Rom zittert vor einer Million Pilgern - dem bisher größten Ansturm bei einer Seligsprechung - und dem damit verbundenen Verkehrschaos. Pater Pio gilt als Wunderheiler, der stigmatisiert, also mit den Wundmalen Christi gezeichnet war. Dabei stand die Amtskirche dem Mönch zeitlebens distanziert gegenüber. Pius XI. hatte ihm sogar für zehn Jahre Messen untersagt. Doch Karol Wojtila, damals Erzbischof von Krakau, ersuchte Padre Pio 1962 um Hilfe für eine krebskranke polnische Frau, die prompt geheilt wurde. Seither gehört Johanns Paul II. zu den überzeugtesten Verehrern des Ordensmannes.
Seine Wirkstätte San Giovanni Rotondo in Apulien läßt als Wallfahrtsort mit jährlich 7.5 Millionen Pilgern sogar Lourdes hinter sich. Das Padre Pio Krakenhaus verfügt über 1200 Betten und 60.000 Patienten werden dort jedes Jahr behandelt. Eine eigene Fluggesellschaft ("Friedrich II. Airways") fliegt Pilgergruppen von Rom, Palermo und Bologna ein. 91 Hotels sind dort im Bau und der berühmte Architekt Renzo Piano plant die zweitgrößte Kirche der Welt mit Raum für mehr als 20000 Gläubige.
Internationale Messe in der Basilika Pius X.
Schwer ist der Eindruck dieser unterirdischen "Garagenkirche", der Kathedrale "Pius X.", zu beschreiben: der Betonbau erinnert mich an das Skelett einer Dynosaurier-raupe, die Anwesenheit von 20000 Menchen ist etwas, was sich mehr durch das Gefühl der Gemeinschaft mitteilt, als durch konkrete visuelle Sinneseindrücke. In perfekter Ordnung sind die Patienten in ihren Liegebetten und Rollstühlen eingewiesen worden, für die, die schwer gehen können gibt es Rikscha-artige, dreirädrige Wägelchen.
Hinter uns sind Malteser aus Californien. Die unterschiedlichen Habits und Roben, Kreuze und Distinktionen, Verzierungen und purpurnen Extrastreifen könnten einer erstklassigen Designermodeschau Konkurrenz machen, gäbe es nicht diese kaum mitteilbare Stimmung, die vielleicht dadurch bezeichnet werden kann, daß die kleinen Eitelkeiten eben unwesentlich geworden geworden sind und sich kaum jemand diesem starken Gefühl der Gemeinschaft entziehen kann. Die Messe wird in perfekter Multimediatechnik auf hundert Quadratmeter großen Videowänden, die jedem Popkonzert Ehre machen würden, für alle sichtbar übertragen und die mehrsprachigen Liedtexte erscheinen als Laufschrift. Beeindruckend ist die Liste der Zelebranten:
Ich schäme mich nicht meiner Tränen der innersten Ergriffenheit und bin damit nicht alleine.
Wenn man die Gesichter dieser Malteserritter und Ordensdamen, der Hospitaliers und Pilger aus aller Welt ansieht, so wird deutlich, daß hier keine Versammlung von weltfremden eitlen Pimpfen zusammengekommen ist und man ist kaum fehl in der Annahme, den Zivilberuf vieler der Anwesenden als Vorstandsmitglieder, Generaldirektoren, CIO`s und Rechtsanwälte einzuordnen.
Ganz wesentlich und sichtbar im Mittelpunkt sind die "Herren Kranken" um die sich in einer selbstverständlichen, familiären Natürlichkeit gekümmert wird.
So wird mir diese Messe einen bleibenden Eindruck machen und ich kann nur hoffen, daß ihr auch einmal dies alles miterlebt!
U.J.
Trick- und Taschendiebe auch in Lourdes
Wie Maden im Speck leben die Taschendiebe in Lourdes: Tausende, täglich wechselnde Pilger sind einfach ein natürlicher Nährboden für diese Zeitgenossen, zu denen auch professionelle Bettler gehören! Erfahrene Lourdes Pilger raten, sich dieser Gefahr bewußt zu sein und seine "sieben Sachen" entsprechend zu verwahren.
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Gedanken zum Vater Unser
Von Pater Felix Selden
Für uns Christen hat Gott einen "Vornamen". Gemeinsam mit Jesus, der unser Bruder geworden ist, dürfen wir Ihn, der "im Himmel", also hoch erhaben und unendlich heilig ist, "Abba", "lieber Vater" nennen. Mit Jesus ersehnen wir, daß "Sein Name geheiligt werde", d. h. daß Gott von allen Menschen in Seiner Güte, in Seinem Erbarmen, in Seinem Vater-sein erkannt anerkannt und gepriesen werde: der größte Wunsch Jesu, die Mitte seiner Predigt und seines Handelns! Die Basilika in Lourdes mit ihren Rampen links und rechts - ähnlich wie die Kolonnaden am Petersplatz in Rom - sind ein Bild des himmlischen Vaters, der uns mit geöffneten Armen aufnehmen will.
Die Multi-Media Messe
Ich sitze inmitten meiner Ordensbrüder in der Basilika Pius X. und stimme mich auf die Sonntagsmesse ein. Ich finde das gut, wie man hier moderne Technologie in den Dienst der Kirche nimmt. Mein Sohn Philipp (lernt Betriebsinformatik, ist Ordensministrant) könnte sich dafür richtig begeistern. Ich seh` ihn schon wie er die Pontifikalmesse samt Untertiteln auf der Internetseite des Stiftes Wilten präsentiert, da kann man sicher auch ONLINE dabeisein. Als Ambo dient ein Bildschirm (touch-screen) , der Lektor bekommt also immer die richtige Lesung. Die Net-Surfer liefern die Fürbitten echt super-cool, würde er sagen. Doch bin ich so tief in meinen Gedanken versunken, das kann doch nicht sein: eine elektronische Melodie läßt mich aufschrecken: hat hier tatsächlich der Lektor eine Email bekommen? Oder ist es das Handy des Kantors? Oder bekam gar der Kardinal einen Anruf aus Rom das kann doch nicht wahr sein? Oder hat am Ende einer meiner ehrbaren Ordensbrüder..... Unter dem barmherzigen Mantel der Kukullen kann ich nicht entdecken, ob irgendjemand mit schweißnassen Fingern verzweifelt den Aus-Knopf seiner digitalen Plage sucht. Da hört es schon auf zu piepen, so wird` ich`s wohl nie erfahren!
Gottfried
IMPRESSUM
Zitat: Wer ist denn so deppert und nimmt sich nach Lourdes einen PC mit!
Für den Inhalt und alle Fehler verantwortlich: Uli Jordis
Lourdes in Zahlen
Malteser in Lourdes
Insgesamt sind derzeit knapp 5000 Malteser mit ca. 1000 Behinderten in Lourdes. Ebenfalls anwesend ist die gesamte Ordensregierung des Malteser Ritterordens. Nachdem der Malteserorden völkerrechtlich Souveränität besitzt, hat der Großmeister des Ordens, Fra Andrew Bertie, auch gleichzeitig den Rang eines Staatsoberhauptes. Verschiedene hohe Funktionsträger, wie der Großkanzler (Innen und Außenminister), der Großrezeptor ("Finanzminister"), der Großhospitalier ("Gesundheitsminister") und der Großkomtur (Stellvertreter des Großmeisters) bilden die Ordensregierung. Die Pflegearbeit wird großteils durch Hilfswerke des Malteser Ordens durchgeführt, beispielsweise durch den Malteser Hospitaldienst (MHD), den Malteser Alten und Krankendienst (MAKD) usw.
Diese jährliche Wallfahrt findet seit 27 Jahren statt, wobei jedes Jahr mehr Malteser aus nahezu allen Staaten der Welt teilnehmen. Es gibt sogar Malteser aus Australien, aus den USA sind mehrere hundert Malteser in Lourdes.
Küche betreibt Kantine im Hospiz:
Die Starköche aus den Reihen der Malteser, Annemarie Foidl, Bernhard Supp und Niko Klein, die bereits während der Zugfahrt durch ihr hochwertiges Essen aufgefallen sind, betreiben ab heute im Hospiz, in der Station St. Francois, eine Kantine, in der Kaffee, Tee, Getränke sowie Schinken-Käse Toast, Süßigkeiten und vieles mehr gratis von Bewohnern der Station bezogen werden können. Spenden werden natürlich immer gerne angenommen. Das 24 Stunden Selbstbedienungs Service besticht durch unbürokratischen, raschen Ablauf ohne Wartezeiten.
Malta Shop
Eine Menge hochwertiger, attraktiver Malteser Souvenirs (Malteserschirm, Malteser Uhr, Malteser T-shirts und vieles mehr) kann in unserem Malta Shop bezogen werden. Mit dem Kauf dieser Artikel fördern Sie die Arbeit der Malteser.
Öffnungszeiten:
Sonntag: 1830 bis 2000 im Hotel Albion.
Montag: 1300 bis 1500, Accueil Notre Dames, Station St. Francois
Mittwoch: 1200 bis 1400, Accueil Notre Dames, Station St. Francois
Service is our Success
Für Pilger im Hotel Albion wird während des Frühstücks der Kaffee und der Tee an den Tischen durch unsere Helferinnen und Helfer ausgeschenkt. Dies ist ein zusätzliches Service, um Wartezeiten vor dem Kaffeeautomaten zu vermeiden.
Aus Anlass des Festes des Hl. Josef sei hier der
Anfang des Apostolisches Schreibens wiedergegeben. Der vollständige Text kann auf Wunsch gerne (gegen einen Kostenbeitrag) als Kopie abgegeben werden. Er ist wie praktisch alle vergleichbaren Texte - im Internet zu finden. Uli JordisRedemptoris Custos
von Papst Johannes Paul II.
über Gestalt und Sendung des heiligen Josef im Leben Christi und der Kirche
vom 15. August 1989
Deutscher Text aus: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 93, hg. vom
I.
Die Darstellung des hl. Josef im Evangelium II. Der Hüter des Geheimnisses GottesIII.
Der gerechte Mann - Der Gemahl Mariens IV. Die Arbeit als Ausdruck der LiebeV.
Der Vorrang des Innenlebens VI. Patron der Kirche unserer Zeit1. Zum Beschützer des Erlösers berufen, "tat Josef, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich" (Mt 1,24).
In Anlehnung an das Evangelium haben schon die Kirchenväter der ersten Jahrhunderte hervorgehoben, daß der hl. Josef so, wie er für Maria liebevoll Sorge trug und sich voll Freude und Eifer der Erziehung Jesu Christi widmete,
1 seinen mystischen Leib, die Kirche, deren Gestalt und Vorbild die heilige Jungfrau ist, behütet und beschützt.Zum Hundertjahrjubiläum der Veröffentlichung der Enzyklika Quamquam pluries Papst Leos XIII.
2 und in der Spur der jahrhundertealten Verehrung des hl. Josef möchte ich euch, liebe Brüder und Schwestern, einige Betrachtungen über den Mann vorlegen, dem Gott "den Schutz seiner kostbarsten Schätze anvertraut hat".3 Ich komme dieser pastoralen Pflicht mit Freude nach, damit die Verehrung für den Schutzpatron der Gesamtkirche und die Liebe zum Erlöser, dem er in vorbildlicher Weise gedient hat, in allen wachse.So wird das ganze christliche Volk den hl. Josef nicht nur eifriger anrufen und vertrauensvoll um seinen Schutz und Beistand bitten, sondern stets die demütige, reife Art seines Dienstes und seiner "Mitwirkung" am Heilsplan vor Augen haben.
4Ich glaube nämlich, das neuerliche Nachdenken über die Teilnahme des Gemahls Mariens am göttlichen Geheimnis wird es der Kirche, die zusammen mit der ganzen Menschheit auf dem Weg in die Zukunft ist, gestatten, ständig ihre eigene Identität im Rahmen des Erlösungsplanes wiederzuentdecken, der seine Grundlagen im Geheimnis der Menschwerdung hat.
Eben an diesem Geheimnis "hatte" Josef von Nazaret "teil" wie kein anderes menschliches Geschöpf, ausgenommen Maria, die Mutter des menschgewordenen Wortes. Er hatte zusammen mit ihr daran teil, weil er in das tatsächliche Heilsgeschehen einbezogen worden war, und wurde zum Hüter derselben Liebe, durch deren Macht der ewige Vater "uns im voraus dazu bestimmt (hat), seine Söhne zu werden durch Jesus Christus" (Eph 1,5).
I. Die Darstellung des hl. Josef im Evangelium
Die Ehe mit Maria
2. "Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen" (Mt 1,20-21).
Diese Worte enthalten den zentralen Kern der biblischen Wahrheit über den hl. Josef, den Augenblick seines Daseins, auf den im besonderen die Kirchenväter Bezug nehmen.
Der Evangelist Matthäus erläutert die Bedeutung dieses Augenblicks, indem er auch beschreibt, wie ihn Josef erlebt hat. Um jedoch den Inhalt und Zusammenhang seiner Aussage ganz zu verstehen, muß man sich die Parallelstelle des Lukasevangeliums vergegenwärtigen. Denn im Verhältnnis zu dem Vers, wo es heißt: "Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte es sich, daß sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geist es" (Mt 1,18), findet die Herkunft der Schwangerschaft Mariens "durch das Wirken des Heiligen Geistes" eine ausführlichere und genauere Beschreibung in dem, was wir bei Lukas über die Verkündigung der Geburt Jesu lesen: "Der Engel Gabriel wurde von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria" (Lk 1,26-27). Die Worte des Engels: "Sei gegrüßt, du Gnadenvolle, der Herr ist mit dir" (Lk 1,28), lösten in Maria eine tiefe Beunruhigung aus und hielten sie zugleich zum Nachdenken an. Da beruhigte der Bote die Jungfrau und offenbarte ihr Gottes besonderen Plan in bezug auf sie: "Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben" (Lk 1,30-32).
Wenige Verse vorher hatte der Evangelist gesagt, daß Maria bei der Verkündigung "mit einem Mann namens Josef verlobt war, der aus dem Haus David stammte". Das Wesen dieser "Vermählung" wird indirekt erklärt, als Maria, nachdem sie die Worte des himmlischen Boten bezüglich der Geburt des Sohnes gehört hat, fragt: "Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?" (Lk 1,34). Darauf erhält sie folgende Antwort: "Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden" (Lk 1,35). Maria wird, auch wenn sie schon mit Josef "verheiratet" ist, Jungfrau bleiben, weil das schon bei der Verkündigung in ihr empfangene Kind durch das Wirken des Heiligen Geistes empfangen worden war.
In diesem Punkt stimmt auch der Text des Lukas mit jenem von Mt 1,18 überein und kann uns zur Erklärung dessen dienen, was wir dort lesen. Wenn sich nach der Vermählung Mariens mit Josef "zeigte, daß sie ein Kind erwartete durch das Wirken des Heiligen Geistes", so entspricht diese Aussage durchaus dem Inhalt der Verkündigung und insbesondere den abschließend von Maria gesprochenen Worten: "Mir geschehe, wie du es gesagt hast" (Lk 1,38). Nachdem Maria auf den klaren Plan Gottes geantwortet hat, wird in den folgenden Tagen und Wochen vor den Leuten und vor Josef offenkundig, daß sie "ein Kind erwartet", daß sie gebären soll und das Geheimnis der Mutterschaft in sich trägt.
3. Unter diesen Umständen "beschloß Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, sich in aller Stille von ihr zu trennen" (Mt 1,19). Er wußte nicht, wie er sich angesichts der "wunderbaren" Mutterschaft Mariens verhalten sollte. Er suchte natürlich eine Antwort auf die beunruhigende Frage, vor allem aber suchte er nach einem Ausweg aus der für ihn schwierigen Situation. "Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen" (Mt 1,20-21).
Zwischen der "Verkündigung" bei Matthäus und jener bei Lukas besteht eine enge Übereinstimmung. Der Bote Gottes weiht Josef in das Geheimnis der Mutterschaft Mariens ein. Sie, die dem Gesetz nach seine "Frau" ist, auch wenn sie Jungfrau bleibt, ist kraft des Heiligen Geistes Mutter geworden. Und wenn der Sohn, den Maria im Schoß trägt, zur Welt kommt, soll er den Namen Jesus erhalten. Das war ein bei den Israeliten bekannter Name, der ab und zu den Söhnen gegeben wurde. In diesem Fall jedoch handelt es sich um den Sohn, der - entsprechend der göttlichen Verheißung - die Bedeutung dieses Namens voll erfüllen wird: Jesus - Yehoua, was bedeutet: Gott ist Heil.
Der Bote wendet sich an Josef als den "Mann Mariens", der dem Sohn, der von der mit ihm verlobten Jungfrau aus Nazaret geboren werden wird, dann diesen Namen geben soll. Er wendet sich also an Josef und überträgt ihm für den Sohn Mariens die Aufgaben eines irdischen Vaters.
"Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich" (Mt 1,24). Er nahm sie zu sich mit dem ganzen Geheimnis ihrer Mutterschaft, er nahm sie zu sich zusammen mit dem Sohn, der durch das Wirken des Heiligen Geistes zur Welt kommen würde: damit bewies er in bezug auf das, was Gott ihm durch seinen Boten aufgetragen hatte, eine willige Verfügbarkeit, die jener Mariens ähnlich ist.
Hymnus an die Grotte Massabielle
Von Msg. Adolf Zimmermann
Durch viele Jahre hat Msg. Zimmermann, der Domprediger und Ordensgeistliche, auch eine Gruppe des Puchberger Kreises betreut. In lebhafter Erinnerungen bleiben Zimmermanns Schilderungen von seinem jährlichen Dienst bei den Bädern von Lourdes. Seine prägnanten fünf-Minuten-Predigten, in denen er oft im biblischen Stil Gleichnisse brachte, blieben lange im Gedächtnis. Hier seine Medidation vor der Grotte:
Du, unsere Liebe Frau von Lourdes,
hast uns mit dem lebendigen Wasser der Begeisterung
die Seele angefüllt,
bis uns die Augen überströmten,
Hilf uns,
daß nicht der trockene Wind,
der aus der Steppe des Alltags weht,
verdunsten läßt, was Deine Quelle gab.
Als Du beim Kreuze Deines Sohnes standest,
da hat das Schwert des Schmerzes Dich durchbohrt.
Hier zeigst Du uns die Kinder,
die Sein Kreuz
mittragen, ohne es zu wissen;
und Mütter, die erstarrt vor Gottes Wille stehn,
Gefangenen gleich von Mauern ohne Tor und Fenster.
Hilf uns,
Du über das Gebirge Wandelnde,
daß nicht Behagen an der eigenen Behausung
den Blick uns grenzt
mit den Tapeten im Zimmer.
Du Aufmerksame für die Not der Menschen,
vor der die Wünsche brennen
wie ein Strom aus Lichterkerzen,
gib uns Gehör für ungesagte Bitten,
ein Auge für verborgenes Leid
und ein Gespür
im rechten Augenblick
den Rettungsring zu werfen einem,
der mit den Wogen kämpft.
Du Waage für den Wert der Worte,
nimm uns das abgegriffne, wertlose Papiergeld
unserer Phrasen,
die wir so häufig als Almosen geben.
Schenke uns Worte einer guten Währung,
mit Gold gedeckt
im Bankgewölbe unseres Herzens.
Gib sie uns für den Nächsten,
der sie braucht.
Du Turm von Elfenbein
Du hast uns hier
Die Stufen des Gebets emporgeführt
zu einer Aussicht, die sogar
das finstere Gebirge des Todes
als Gipfelkette zeigt
aus leuchtendem Kristall.
Hilf uns, Du große Seherin,
was wir geschaut
auch anderen zu weisen.
Und laß uns wachsam bleiben,
daß wir nie in einem Turm aus Elfenbein
die Elenden und Übelriechenden vergessen,
die Menge draußen,
die das Mitleid Deines Sohnes weckten.
Du Klarsichtige,
die Du oft
dem Herrn ins Aug` geschaut,
nimm uns vor all den Blinden, Stummen,
Tauben, Lahmen hier
Die Lupe unsrer Selbstsucht,
durch die alles,
was uns selber betrifft, vergrößert wird.
Zeig uns die Perspektive Deiner Sicht
auf uns, auf andre, auf die ganze Welt.
Das dunkle Meer des Leidens,
das an Deine Grotte brandet;
der Ernst, mit dem Du Buße forderst
für die Sünde,
doch auch die Ahnung einer unsagbaren Herrlichkeit
lassen als Umgestaltete
uns heimwärts reisen.
Hilf, o Maria,
daß die Züge unsrer eigennützigen Gesichter
sich ändern;
daß unser Antlitz ähnlich werde
dem Deines Sohnes.
Ihm sei die Ehre
Mit dem Vater und dem Heiligen Geist.
aus: Alles ist Hinweis, Meditationen und Gebete, Adolf Zimmermann, Herder
Kinoprogramm:
Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse wurde kurzfristig ein professionelles Kino eingerichtet, das die beiden folgenden Filme anbietet:
Ort: Salle Theas (=gleicher Ort wie Messe am Dienstag Vormittag)
Dienstag, 14:30 Uhr "Die Wunder von Lourdes" (Dokumentation)
16:00 Uhr "Das Lied der Bernadette" (Spielfilm)
Die Großbildprojektion gewährleistet ein wirkliches Kinoerlebnis.
Eintritt frei - Herzlich willkommen!
B.K.& G.K.
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Schlechtwettereinbruch in Gavernie
Absage des Ausflugs
Aufgrund der ausgeprochen schlechten Wetterprognose für den Großraum Lourdes mußte der geplante Ausflug nach Gavarnie leider schweren Herzens durch die Einsatzleitung abgesagt werden. Der Flughafenwetterdienst meldete für morgen starken Regen bei Wind und bei selbst für unsere lourdesgeprüften Malteser niedrigen Temperaturen, vor allem im Gebirge.
Aus der Erfahrung vergangener Reisen (z.B. Assisi 1996) wissen wir, daß Ausflüge bei starkem Regen schwierig sind und zum Teil negtive Auswirkungen auf die Gesundheit der Teilnehmer haben (Schnupfen, Husten usw.).
Die Einsatzleitung bedauert diese unvorhersehbare Wetterentwicklung und verspricht, in den kommenden Jahren nach Gavernie zu fahren, sobald dies das Wetter zuläßt.
Bernhard Küenburg
Sensationelle Entdeckung: Ehemaliger Malteserposten in Gavernie!
Heute fuhr ein Erkundungskommando der österr. Malteser nach Gavernie um dort die Schneelage und die Wetterverhältnisse sowie die örtliche Infrastruktur für einen eventuellen Ausflug unserer Pilgergruppe zu prüfen.
Dabei entdecken sie zu ihrem großen Erstaunen eine romanische Kirche, die dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht ist. Dadurch neugierig geworden interviewten sie den zufällig anwesenden Pfarrer "Papipol" (so sein tatsächlicher Spitznahme), und erfuhren, daß es sich um die Kirche eines ehemaligen Malteser Hospizes handelte, das die Pilger und Reisenden auf der Route nach Santiago de Compostelle betreute.
1640 beschlossen die Ordensritter diese Kommende aufzugeben, nachdem der Grenzverkehr mehr und mehr abnahm und sie wählten eine wärmere Gegend für ihr weiteres Wirken.
Heute noch zeugt diese Johanneskirche von der ehemaligen Präsenz und vom Einsatz der Malteser in Gavernie.
Bernhard Küenburg
Besuch seiner Eminenz, des Großmeisters im Hospiz bei den Österreichern:
Gestern abend besuchte seine Eminenz, Fra Andrew Bertie, Großmeister des Souveränen Malteser Ritterordens unsere Mitpilger im Accueil Notre Dames. Gegen 19 Uhr kam der Großmeister in Begleitung der Ordensregierung, begrüßte jeden einzelnen unseren behinderten Pilger und überreichte ihnen die Lourdesmedaillie der heurigen Wallfahrt. Bei vielen blieb der Großmeister, der neben 6 weiteren Sprachen auch fließend Deutsch spricht, stehen und plauderte ein wenig mit ihnen. Es ist sicherlich nicht dem traditionellen Glas Whisky, das wir mit seiner Eminenz zum Abschluß seines Besuches tranken, zuzuscheiben, daß der Großmeister überdurchschnittlich lange bei den Österreichern blieb, sondern vielmehr seinem guten und engen Verhältnis zu den Österreichern Maltesern sowie der ausgesprochen guten Stimmung unserer Gruppe. Der Großmeister würdigte auch den Einsatz der Österreichischen Malteser in Albanien.
Bernhard Küenburg
Wer kennt den Jakobsweg?
Jakobus der Ältere war einer der 12 Apostel von Jesus Christus. Im Jahr 44 geköpft, sollen seine Gebeine später nach Spanien gebracht worden sein. Dort, an der Nord-West-Küste, wurden seine Gebeine 816 in einer eigens dafür gebauten Kirche beigesetzt. Um diese Kirche herum bildete sich bald eine Stadt: Santiago de Compostella.
Bereits um die Jahrtausendwende sind nichtspanische Pilger belegt. Jedoch war dies erst der Anfang dieser Wallfahrt. Der Höhepunkt wurde im 12. Jahrhundert erreicht, als aus ganz Europa sich Pilger aufmachten, um an die Grabstätte des Apostels zu gelagen. Je näher jedoch die Reisenden an ihr Ziel kamen, desto mehr vereinigten sich ihre Routen zu festen "Jakobswegen". Im 5. Buch des Liber Sancti Jakobi, das um 1140 von dem Mönch Aimery Picaud als Reisebeschreibung verfaßt wurde, sind bereits die Hauptrouten beschrieben: die Via Turonensis (von Tours über Poitiers und Bordeaux), die Via Lemoviscensis (von Limoges), die Via Podiensis (von Le Puy über Moissac) und die Via Tolosana (ab Toulouse). Die drei westlichen Wege vereinigten sich bei Ostabat, um über Saint-Jean-Pied-de-Port im Paß von Roncevalles die Pyrenäen zu queren. Der Weg von Arles (Toulouse) benutzte den Paß von Somport weiter östlich und führte über Jaca und Monreal nach Puente la Reina, von wo aus die Vereinigung der 4 Hauptrouten als Camino Frances über Burgos und Leon nach Santiago de Compostela führte.
Bis heute hat diese Wallfahrt leider ihren Stellenwert nicht behalten, der ihr im Hochmittelalter zu Teil wurde: sie wurde auf eine Ebene gestellt, mit der nach Rom und Jerusalem. Die Bedeutung gründete nicht zuletzt auf den zahlreichen Legenden, die sich in drei Gruppen einteilen lassen: Jakobuslegenden, Auffindungslegenden und Wallfahrtslegenden.
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Gedanken zum Vater Unser
2. Dein Reich komme dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden
Gottes Königreich ist das Reich der Liebe. Die hl. Bernadette hat ihr Leben, ihr Gebet und ihr Leiden, aufgeopfert, damit die Herzen der Menschen sich für das Reich Gottes öffnen. Die Hl. Jungfrau Maria hat zu ihr gesagt: "Ich verspreche dir nicht, dich in diesem Leben glücklich zu machen, aber in einem anderen!" Aber im Vertrauen auf den Sieg der Liebe Gottes hat Bernadette sich die Haltung Marias zu eigen gemacht: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort!" Nur im Vertrauen zu einem Gott, der für uns das Gute will, können wir ehrlichen Herzens wie Jesus beten: "Vater, nicht mein Wille geschehe, sondern der deine!"
Lagerleben
Das Aummonier Lager besitzt ein eigenes Häusl. In dieses wollte sich ein Ordensbruder zu eine Seance zurückziehen. In der Zwischenzeit sah ein eifriger Arzt das Lager unversperrt und schloß es ab, worauf hin der hochgeschätzte Ordensbruder seine Abgeschiedenheit unfreiwillig ausdehnen konnte, bis seine Lamentos und Hilferufe von einem Diensteifrigen entdeckt und er aus seiner mißlichen Lage befreit werden konnte.
Woran kennt man einen verschlafene Malteser? Indem er versucht beim Automaten 3 Liter Kaffee in eine Tasse zu füllen.
Hallengeflüster - Sonntag abend, Hotel Albion
Einige Pilger sitzen im Kreis, man trinkt Kaffee. es werden die ersten Exemplare der Lourdes News verteilt, etwas sparsam, weil noch nicht alles geheftet ist. Die Überschrift lautet "Pater Pio seliggesprochen". Da entwickelt ich folgendes Gespräch:
1. Dame: Schau, der Padre Pio ist seliggesprochen worden!
2. Dame: Das ist aber jetzt schnell gegangen!
1. Herr: Ja, ich hab' vor Jahren eine hl. Messe mit Padre Pio erlebt.
3. Dame (die noch keine Zeitung hat): mir hat er keine in die Hand gegeben.
1. Herr: was hat er Ihnen in die Hand gegeben?
3. Dame: Wer?
1. Herr: Ihnen hat der Padre Pio die Hand gegeben?
3. Dame: Nein, der Uli hat mir keine Zeitung in die Hand gegeben!
1. Herr: Ach so, ich dachte mir schon, da wären Sie ja viel zu jung.
2. Dame: Was Du schon wieder meinst. Wir haben alle von Uli eine Zeitung in die Hand bekommen und Sie nicht.
2. Herr (bisher in die Zeitung vertieft schreckt auf): Wie bitte, Euch allen hat Padre Pio die Hand gegeben?
1. Dame: Geh, lies weiter, Du kommst ja überhaupt nicht mit.
2. Herr: Doch, doch, also nocheinmal: am Tage seiner Seligsprechung hat Padre Pio uns hier in Lourdes am Tisch die Hand gegeben.
Alle durcheinander:
Herrgott, diese Schwerhörigen!
Ich bin doch nicht zu jung!
Der macht gleich ein neues Lourdeswunder d'raus!
Das ist doch alles lächerlich!
Das wäre ein schönes Gerücht!
Das Abendessen ist fertig.
Ch. Küenburg
Le Piscines
Es war eine ziemliche Überwindung, heute wieder in die Piscines zu gehen. Erst bei meiner 10. Lourdesfahrt hatte ich mich dazu durchgerungen. Was bedeuten die Bäder für uns? Mit ihren bloßen Händen grub die Hl. Bernadette diese Quelle aus und folgte damit der Anweisung der Muttergottes, sich darin zu waschen.
Wasser hat in unserem Glauben eine große Bedeutung: Jesus machte sich so klein wie die Sünder und ließ sich vom Hl. Johannes dem Täufer, der übrigens der Patron unseres Ordens ist, taufen. Unsere Taufe mit dem geweihten Wasser hat uns von der Erbschuld befreit. Und wenn wir nackt in das Wasser der Piscines steigen, so machen wir uns ganz klein vor Gott und treten so, wie er uns geschaffen hat, befreit von allem schmückenden Gewand, schutzlos und doch voll Vertrauen vor unseren Schöpfer. Wenn wir ins Wasser eintauchen, bitten wir, daß er unsere Schuld und Sünden wegwäscht und wir als neuer Mensch dem lebenspendenden Wasser entsteigen. Es fällt mir nicht immer leicht, in grenzenlosem Selbstver trauen und tiefer Demut in den Piscines vor Gott zu treten.
Aber Lourdes ist genau jener Ort, an dem uns die Hl. Mutter gottes einlädt, der Hl. Bernadette nachzufolgen und diesen Buß- und Demutsakt zu tun.
M.R.
Gedanken zur Zukunft des Malteserordens
Interview mit Kuno Spiegelfeld
UJ: "Lieber Kuno, ich bitte Dich um einige Zeilen für Lourdes News. Der Anlaß dafür sind Gespräche, in denen Deine Vorstellungen und Sorgen für die nächste Generation der Malteser angeklungen sind."
CS: "Lourdes scheint ein richtiger Platz zu sein über unsere Identität als Malteser nachzudenken. Bevor ich daher meine Antwort auf Deine Frage gebe, möchte ich unseren Ordensauftrag, so wie ich ihn verstehe, vorausstellen.
Die Synthese zwischen Kontemplation und Aktion die jeder katholische Orden zu verwirklichen versucht, sollte in unserem Fall darin bestehen, die Verteidigung des Glaubens (tuitio fidei) mit der dienenden Liebe Armen und Schwachen gegenüber zu verbinden."
"Die caritas ist nicht nur ein entscheidendes Merkmal des Christentums und unterscheidet uns von allen anderen Religionen, sondern ist und bleibt die Berechtigung für unsere Tätigkeit als Malteser. Ich bin begeistert, daß hier in Lourdes alle erleben können, wie dieser Ordensauftrag in einer wunderbaren Weise erfüllt werden kann.
Ich wünsche uns allen, daß nach dieser uns so stark motivierenden Woche auch zu Hause, neben der caritativen Tat, die Gemeinschaft und das gemeinsame Gebet nicht zu kurz kommen wird."
"An noch etwas möchte ich Euch erinnern. Es ist eine unglaubliche Kraft, die unser Malteser Orden in vielen Ländern entwickelt hat, das konnte man in diesen Tagen erleben. An vielen Stellen wird unser Ordensauftrag in gleicher Weise wie bei uns erfüllt und in den Problemen um Kosovo auch geprüft. Wie unsere Ordensbrüder, die ohne sich zu schonen für Bedürftige Großes leisten, sind aus vielen Ländern Malteser unterwegs, um zu zeigen, daß die Forderungen, die der selige Gerhard an seine Gemeinschaft gestellt hat nicht leeres Gerede geblieben sind."
"Ich wollte noch viel mehr sagen, wünschen und vorschlagen. Von dem Erlebten, von Gesprächen und besinnlichen Momenten in dieser wunderbaren Gemeinschaft, die wir Starke uns Schwache, Behinderte und Gesunde in diesen Tagen gebildet haben, bin ich so stark angesprochen, daß ich Euch alle nur bitten kann, diesen Geist und diese Liebe zueinander nicht zu vergessen!"
"Als ganz alter Ordensbruder der Delegation Wien wünsche ich mir, daß die Jungend den Kontakt zu uns Alten nicht verliert. Was Ihr mir gebt könnt ihr kaum ermessen! Bleiben wir im Gebet vereint, kommt uns in der lieben Malteserkirche bei unseren Treffen manchmal besuchen, Ihr würdet uns glücklich machen."
Kuno
CESKA MALTEZSKA POMOC
CMP
Ein Bericht über die Arbeit und die Veränderungen in der CMP
Das Jahr 1998 stand unter der intensiven Bautätigkeit der Wohneinheiten für hochwassergeschädigte Mitmenschen in Mähren mit Hilfe es EU/Echo Projektes.
Zusätzlich leisteten die acht Gruppen mit 224 Mitgliedern in diesem Jahr fast 50.000 Arbeitsstunden:
In Olbersdorf arbeitet eine Sanitätsorganisation mit hauptamtlichen Sanitätern und 14 Sankas.
In Brünn ist der Schwerpunkt in der Bautätigkeit.
In Budweis sind täglich 2 CMP Fahrzeuge im Einsatz für behinderte Kinder.
In Iglau und Velka Bytes arbeiten junge Leute am Wochenende in einem Lagzeitkrankenhaus und helfen in Haushalten behinderter Menschen.
Olmütz hat unter dem Hochwasser besonders zu leiden gehabt. Hier arbeitet eine große Gruppe: Besuch von Häftlingen, Besuche im Langzeitkrankenhaus, Altenbetreuung, Betreuung von Straßenkindern, ein Projekt, welches vom MHD Essen unterstützt wird, Betreuung von Schlüsselkindern in einer Großsiedlung. Hier gibt es eine neue Kanzlei und ein Lager.
In Prag haben wir die Zentralkanzlei, seit 1.1.1999 unter der Leitung von Tomas Spanily, der mit unserem neuen Präsidenten Dr. iur. Thomas Hruby Kontakt hält, Kontakte auch zu den Schwestern von Mutter Theresa.
In Prossnitz ist ein mit den Maltesern verbundenes Pflegeheim ein Transportwagen steht zur Verfügung.
Ungarisch Hradisch ist unsere kleinste Gruppe, die sich auf die Betreuung der Kinder in Velehrad und auf Hilfe bei Pilgerfahrten konzentriert.
Daisy Waldstein hat ihr Präsidentenamt per Jahresende an Dr. iur. Thomas Hruby übergeben und legte ihre ewigen Gelübde als Tertiarin des Dominikanerordens ab. Sie hilft aber noch bei der Organisation der CMP.
Thomas Hruby auch hier mit uns bei der Pilgerfahrt in Lourdes ist im Exil in Canada geboren, seit 12 Jahren Ordensritter und seit 4 Jahren Mitglied des CMP. Er ist Rechtsanwalt in Prag.
Pilgrim Talk
Eine junge Malteserin, das erste Mal in Lourdes, schiebt einen jungen Behinderten zur Grotte: "Schau, die vielen Krücken da oben, die brauchen die Menschen jetzt nicht mehr" worauf sie Antwort bekommt: "Ja, eh, die sitzen jetzt im Rollstuhl!"
Wann wird eine Heilung zum Wunder ?
Gestern Abend hat unser Ordensbruder Gottfried Kühnelt im Hotel Albion über die letzte Heilung, die heuer kirchlich als Wunder anerkannt wurde, gesprochen. 1987 ist ein Mann, der schwer an MS litt, plötzlich in Lourdes geheilt worden.
Anläßlich dieser Heilung bietet es sich an, einmal hinter die Vorgangsweise der Anerkennung von Heilungen als Wunder zu blicken.
Jedes Jahr werden eine Menge Heilungen aus Lourdes berichtet. Insgesamt sind es seit dem Beginn der Erscheinungen der Bernadette schon weit über tausend. Aber ist wirklich jede Heilung auch ein unerkärliches Wunder? Ist da nicht viel religiöse Begeisterung, Übertreibung und vielleicht bewußte Irreführung dahinter ?
Die Kirche hat seit jeher die Eigenheit, solche Heilungen nach einem exakten und extrem strengen Schema zu prüfen. Zum eigenen Schutz, denn eine Wunderheilung, die sich im Anschluß als Betrug herausstellt, würde der Kirche starke Kritik und Einbuße an Glaubwürdigkeit bringen.
Daher anerkennt die Kirche nur Heilungen als wunderhaft, die einige sehr strenge Bedingungen erfüllen. Die Wichtigsten von sieben Bedingungen sind hier angeführt:
Um diese Bedingungen zu überprüfen, hat die Kirche ein ärztliches Büro in Lourdes gegründet, dem weltweit viele hundert Ärzte angehören. Eine Gruppe von Ärzten wird ausgewählt, eine unerklärliche Heilung zu untersuchen, wobei auch schriftliche Befunde der behandelnden Hausärzte und vieles mehr beurteilt wird. Anschließend bestätigt ein internationales Professorenkomittee diesen Bericht und bestätigt quasi als zweite Instanz, daß es sich um eine medizinisch nicht erklärbare Heilung handelt.
Nun kommt in dritter Instanz dieser beglaubigte Bericht zum Bischof der Heimatdiözese, der dann nach eingehender Prüfung in einer feierlichen Schrift diese Heilung als Wunder auf die besondere Fürsprache der Gottesmutter Maria bestätigt. Die Ärzte sprechen nur von unerklärlichen Heilungen, erst der Bischof nimmt das Wort "Wunder" in den Mund.
Da sich die geheilte Person auch mehrere Jahre hindurch regelmäßig in Lourdes untersuchen lassen muß, um die Dauerhaftigkeit der Heilung zu bestätigen, dauert diese Prozedur zumeist ca. 10 Jahre.
Insgesamt wurden seit 1858 genau 67 Heilungen als Wunder von der Kirche anerkannt. Das klingt wenig, aber diese Wunder sind doch sehr intensive Zeugnisse von Gottes Herrlichkeit und Allmacht in unserer Welt. Und es sind alle darüber einig, daß die vielen seelischen Heilungen, die Menschen, die wieder neuen Lebensmut schöpfen, die ihre Sorgen, ihr Leid vor der Grotte ablegen können - ein mindestens ebenso großes Wunder sind.
Bernhard Küenburg
Nachdem ich soviel positives Echo über die Meditation von Adolf Zimmermann erhalten habe drucke ich hier noch eine weitere ab. Quelle:
Alles ist Hinweis, Meditationen und Gebete, Adolf Zimmermann, Herder Sollte dieses Buch vergriffen sein, kopiere ich es gerne. U.J.KERN DER MEDITATION
Wenn Du mit einem geliebten Menschen allein in einem Zimmer am Tisch sitzt und du schließt die Augen, dann siehst Du ihn nicht, du hörst ihn nicht, wenn er sich ganz still verhält, aber du weißt: Er ist hier. Er ist gegenwärtig. Er, dem ich verbunden bin. Er, von dem mir soviel Gutes kam. Er, den ich verehre. All das liegt nur in seiner einfachen Gegenwart beschlossen.
Und vor der kleinen weißen Hostie:
Du weißt nicht, wie der Herr aussieht.
Du weißt nicht, wie seine Stimme klingt. Du weißt nicht, wie es ist, wenn er einem die Hand reicht. Du weißt nichts, aber Du glaubst alles. Du glaubst an die reine Gegenwart seiner Liebe. So erfährst Du das Licht, auch wenn Du die Sonne nicht siehst, der es entströmt. Du spürst den Duft, auch wenn Du den blühenden Baum nicht erkennen kannst, von dem er kommt. Du vernimmst den Wohlklang, auch wenn Du das Instrument nicht wahrnimmst,
das ihn ertönen läßt. Die Wirkung erlebst Du, nicht die Ur-sache.Öffne Dich dieser reinen Gegenwart wie ein Tuch, das in klares Wasser getaucht, davon ganz durchdrungen ist. Laß Dich so durchdringen, daß auch andere durch Dich diese reine Gegenwart seiner Liebe spüren.
Wenn ich diese Zeilen hier abdrucke, so möchte ich damit Pater Zimmermann für viele Meditationsstunden danken, die wir bei ihm verbringen durften. Stets hat Zimmermann auf das Berührendste von seinem Dienst in den Piscines erzählt, den er alljährlich verrichtete.
U.J.
Gespräch vor der Grotte
Da steh`ich also, Maria. Schaue über den Fluß, der leise plätschert, hinüber zu der Felsenhöhle, wo du vor gut 140 Jahren einem einfachen Mädchen aus dem Volk eine Botschaft gegeben hast.
Wir kennen uns ja schon eine geraume Zeit, genau gesagt seit meiner Taufe in einer der vielen Marienkirchen bei uns zu Haus. Mit meinem dritten Vornamen bin ich ja sogar auf Maria getauft und seit ich für mich denken kann, hoffte unsere Familie im Gebet und Tun "unter Deinem Schutz und Schirm" zu sein.
Von wegen Schirm, ich hätte einen besseren mitnehmen sollen, unter dem schäbigen Knirps bin ich schon ganz naß.
Deine Botschaft an die kleine Bernadette ist der Grund, warum ich mit den Maltesern hierher gekommen bin und wie ich so sehe sind wir nicht die einzigen hier. Mit Botschaften kennst du dich ja aus, hast du doch selbst als einfaches junges Mädchen die wichtigste Botschaft aller Zeiten bekommen. Auch die Botschaft an dich war ja verschlüsselt und du mußtest nachfragen. Auch du kamst durch dein JA in gräßliche Schwierigkeiten und hätte Josef nicht zu dir gehalten, dann wärst du vermutlich der Steinigung nicht entkommen.
Bernadette kam ja gleichfalls in Schwierigkeiten, als sie deinen Anweisungen folgte. Zum Gespött und zum Gelächter des Ortes geworden, blieb sie aber unbeirrt. Die damaligen Hüter des Glaubens haben ihr das Leben nicht leicht gemacht. Gott sei Dank hast du ihr dann das Geheimnis deiner Person so diplomatisch anvertraut, daß sie als theologisch ungebildetes Laienmädchen plötzlich vor der Amtskirche rehabilitiert warst und nicht für geisteskrank gehalten wurdest. Für Inhaber kirchlicher Ämter scheint es sehr schwer zu sein, anzuerkennen, daß eine Botschaft auch einmal an ihnen vorbei direkt Vertreter des Volkes Gottes erreicht. Und auch heute kommt so einer mit einer neuen Botschaft immer in Schwierigkeiten. Dabei war das doch schon immer so, oder nicht? Hat etwa dein Bote Gabriel um Dispens angesucht, bevor er in deine Kammer trat?
Deine Botschaft hier in Lourdes ist auf fruchtbaren Boden gefallen und seit Generationen wirst du hier von frommen, heilsuchenden Pilgern besucht. Sie nehmen alle, dessen bin ich sicher , außer Wasser aus deiner Quelle ein Stück mehr Glauben, Freude, Friede, und Kraft mit nach Hause und können so ihre Lebenssorgen besser tragen.
Aber wenn ich so auf das Rundherum schaue, die Geschäfte, den Betrieb, die Hotels, das perfekte Wallfahrtsmanagement! Hast du dir das auch so vorgestellt?
Aber nachdem dein Sohn die vielen auf der Wiese nicht lagern läßt, ohne sie zu sättigen mit Fisch und Brot, so daß noch Körbe übrigbleiben, so wird man den Trubel halt erdulden und eigentlich ist nach einer Prozession, so ein Bett, wenn auch schlicht und ohne Luxus, sehr sehr angenehm.
Im Moment ist es mir ganz recht, daß es so regnet. Da sind wir zwei allein, nur der Garve plätschert. Und wenn ich nachdenke, hast du im Verlauf der Zeit einige Botschaften deinen Auserwählten zukommen lassen.
Merkwürdig! In den heiligen Schriften kommst du selten zu Wort. Soweit mir unwissendem Laien jetzt geläufig drei mal.
Einmal formulierst du bei deiner Cousine Elisabeth mit Worten aus der Schrift den schönsten Lobpreis Gottes. Dein Hymnus "Hochpreiset meine Seele den Herrn" ist ein Lieblingsgebet, das ich eigentlich noch öfter beten müßte.
Das zweite Mal ermahnst du deinen Buben, der sich ohne Abmeldung davongemacht hatte, mit den Worten: "Kind, warum hast du das getan" und bekommst eine rätselhafte Antwort.Und das dritte Mal, du weißt, bei der Hochzeit, da erteilt er dir eine Abfuhr. Vielleicht hast du ihn gerade bei einem Gespräch mit Freunden gestört und er hat deshalb so komisch reagiert. Aber du ließest dich nicht irre machen, hast dich nicht geärgert, sondern zu den anderen gesagt: "Tut was er euch sagt!"
Ich höre diesen Satz leise über den Garve herüber und diese deine Worte beunruhigen mich auch noch 2000 Jahren. "Füllet die Krüge mit Wasser", das hat er damals geagt. Aber was sagt er mir heute? Ich glaube ich grüble noch lange. Ich mache mich auf die Suche was er mir sagt.
So, jetzt hat ein dicker Regentropfen meine Kerze ausgelöscht. Macht nichts, es ist Zeit heimzugehen. Also dann Gute Nacht, Maria und schau`, daß Dein Schirm uns allen genug Schutz bietet, hier in Lourdes, auf der Heimfahrt und dann zu Haus.
Ciao, bis später!
Christoph Küenburg
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Manchmal meinen wir,
es sei Friede
Von Robert Holy
Manchmal meinen wir, es sei Friede,
weil wir keine Schüsse hören,
und doch rüsten währenddessen Völker zum Krieg.
Manchmal meinen wir, es sei Friede,
weil wir im Wohlstand leben,
und doch werden Menschen auf unsere Kosten ausgebeutet.
Manchmal meinen wir, es sei Friede,
weil wir gemütlich in unseren Häusern sitzen,
und doch reden wir gleichzeitig schlecht von unseren Nachbarn.
weil unsere Männer, Frauen und Kinder
beruflich, schulisch und finanziell sehr erfolgreich sind,
und doch steht Streit, Streß und Unzufriedenheit an der Tagesordnung.
Manchmal meinen wir, es sei Friede,
weil wir uns scheinbar alles leisten können,
und doch ist viel Leere im Innern.
Manchmal aber halten wir inne,
weil wir Schüsse und Schreie hören,
weil plötzlich etwas unser Leben erschüttert
weil wir den Frieden nicht haben.
Und machen meist wie gewohnt schnell wieder weiter,
weil die Erschütterung wieder vorbei ist.
Manchmal meinen wir dann, es sei wieder Friede,
und doch trägt jeder von uns tief in seinem Herzen
die leise unauslöschliche Sehnsucht nach dem wahren Frieden,
weil Gott in jedem von uns mit seiner Freude lebendig sein möchte.
Manchmal aber spüren wir ganz zart, jetzt ist Friede,
weil Gott plötzlich da ist - ganz nah - voller Liebe zu uns - dabei erfüllt uns eine tiefe unaussprechliche Zuversicht,
Gott wird alles Leid und alle Not
mit seiner Liebe in Freude verwandeln.
Lichterprozession im Regen
Wir haben gemeinsam die erste Hl. Messe in St. Joseph gefeiert, sind mit tausenden Maltesern in der unterirdischen Kathedrale zum Gottesdienst und zur Sakramentsprozession zusammengekommen, trotz heftigen Regens zur Lichterprozession gezogen; als wäre es eine Analogie, alle Widrigkeiten gut zu tragen.
Viele kleine Anekdoten haben sich zugetragen, wir haben jeden Tag die Gelegenheit gehabt, diese in der Zeitung, die heuer das erste Mal erschienen ist Danke Uli Jordis und dem Team nachzulesen.
Und doch: jetzt, da wir heim fahren, hat jeder sein Lourdes mit sich, die unkäufliche Erinnerung, was jeder sich gedacht, jeder alleine und in der Gemeinschaft unseres Pilgerzuges erlebt hat, das ist das "Souvenir", das Wichtige, was wir mitnehmen.
Wie unser Abt Gregor Henckel in seiner Predigt anläßlich seiner Abtsweihe nach Augustinus sagte: Mensch werde wesentlich, bitten auch wir Sie, in Ihre Erinnerungen das Wesentliche aufzunehmen.
Wir sind an dem Punkt, Ihnen zu danken, daß Sie sich entschieden haben, sich gemeinsam mit uns auf den Weg nach Lourdes zu machen. Ohne Sie, ohne Ihre Unterstützung ist diese Pilgerfahrt nicht möglich, daher am Ende die Bitte, die Aufforderung und die Einladung für die Wallfahrt im Jubeljahr, Lourdes 2000. Kommen Sie wieder mit, laden sie Freunde und Bekannte ein, nächstes Jahr wieder gemeinsam mit uns nach Lourdes zu fahren.
Bernhard und Gunhard
Interview mit
Dr. iur Thomas Hruby, dem Chef des CMP
H.S.: "Wie lange unternimmt der CMP Lourdesfahrten?"
T.H.: "1990 fuhr der CMP erstmals mit den Schweizern nach Lourdes. Seit 1991 hat CMP jährlich eine Lourdesreise zusammen mit den Österreichern unternommen. Für mich persönlich ist es die 4. Pilgerfahrt nach Lourdes."
H.S.: "Wie erleben Sie und die Pilger diese Pilgerfahrt?"
T.H.: "Im Unterschied zu den Österreichern wechseln jedes Jahr die Pilger, auch die Mitarbeiter wechseln; z.B. nur 4 Personen der jetzigen Gruppe waren schon einmal in Lourdes. Die letzten Jahre haben wir immer 6 Patienten, 12 Mitglieder des CMP, darunter drei Diplomkrankenschwestern, 3 diplomierte Sanitäter, ein Arzt und auch, worüber wir uns besonders freuen, 2 Priester. Das Tiefste und Berührendste sind die Reaktionen der Pilger, im Besonderen unserer Kranken, es sind ihre Tränen die auch bei mir Tränen in die Augen bringen."
H.S.: "Wie erleben die böhmische Pilger, aber auch Sie, das Miteinander mit den Österreichern?"
T.H.: "Es ist für uns eine große Freude, die Zugsfahrt, das Hotel und auch im Hospiz Tür an Tür zu leben. Trotz der Sprachbarriere erleben wir die "Gemeinschaft im Geiste" vor allem bei den Prozessionen und liturgischen Feiern. auch wenn wir uns nur begrenzt persönlich austauschen können, ist es doch viel wichtiger, in gleichem Geist miteinander Lourdes durchleben zu können."
H.S.: "Was würden Sie gerne sagen, was ist Ihnen wichtig?"
T.H.: 1. Wir vom CMP haben uns ungemein gefreut, daß wir heuer erstmalig Dienst in den Piscines machen durften.
2. Es ist so spürbar, daß wir alle aus dem selben Grund hier sind: um im Gebet immer mehr Kinder des einen Vaters und unserer himmlischen Mutter - immer mehr Schwestern und Brüder unseres Herrn Jesus Christus zu werden - und alle geführt vom Hl. Geist.
Das Interview führte Hieronimus Spanocchi (H.S.)
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Nachtgeschütteltes
(off the record)
Man sieht den Niklas nebenan werken
um den Germanen den Rücken zu stärken
Der Deutsche mit dem Rückgradschlitz
der hat dort seines Rückgrads Sitz
Wenn ein Malteser ein echter Lord ist
Ist Wilhelm der liebliche Prior gekommen
sitzen die Hospitalliers ganz verschwommen
Jetzt wird`s im Palmtop gespeichert
und später im Laptop angereichert
Mir kommt`s als wie ein Virus vor
jetzt dichtet schon der Großprior
frei nach unverz
Zu Dir, Heilige Mutter des Herrn
Tenorsolo: Andreas Fellner-Feldegg
Text und Musik: Gerhard Hofbauer
Sketch von Bernhard Küenburg und Gunhard Keil am Bunten Abend
:Guten abend, sehr geehrte Damen und Herren, wir freuen uns, daß sie nehmen Teil an unsere heutige Programm. Aber ich brauche noch meine Helfer.
Pubes, wo bist Du?
Guten Abend Pub!
Schu Schu Melange.
Wie geht es Dir.
Das geht die an Schaß ohn.
Oh Pub, was hast Du nur mit meine Hand gemacht ?
Oh, Du kannst Dich nicht erinnern, was Du gemacht hast, du grober Kerl?
Weil ich nicht Tanz nach Deine Noten, gabst Du mir eins auf meine Pfoten.
Oh no Pub, das tut mir aber leid. So war das wirklich nicht gemeint. Sag mir eine Spruch zu die Malteser in Lourdes:
Die Herren tragen schwarze Kappen,
die Damen aber weiße Lappen.
Oh no Pub, wie kannst Du so etwas sagen. Unsere Damen tragen so schöne Häubchen, die sind so richtig gut gestärkt mit viel Wäschesträrke daß man es richtig hört krachen, wenn sie werden gefalten. Und außerdem sind unsere Maltesermädchen so adrett, mon ami, mann kann fast nicht wegschauen.
Ja, aber nach einem richtigen Lourdesregen schauen sie so aus.
Und außerdemn habe ich Italienerinnen gesehen, da hängen die Häubchen auch bei Sonne wie Lappen bis über die Schultern.
Wenn man trägt so lange Lappen, kann die Arbeit niemals klappen.
Oh no, Pub, aber hier hast Du ein bißchen recht, weil viele italien. Malteserinnen kommen nicht hierher, um zu arbeiten, sondern um selber eine Wallfahrt zu machen und zu beten.
Blödsinn, die kommen doch nicht, um zu beten.
Oh Pub, wie kannst Du so etwas behaupten, natürlich kommen die, um zu beten. Du brauchst doch nur bei den Messen und Prozessionen zuzusehen, da sind sie alle anwesend.
Die weiße Lappen sind nur, damit sie verstecken die Diamanten in die Ohren damit sie nicht stören die Andacht durch Funkeln.
Oh Pub, so eine Gemeinheit. Das sollst Du nicht sagen. Du sollst Buße tun und in die Piscines gehen.
Ich gehe in Lourdes nicht in die Piscines!
JP. Aber in Lourdes muß man gehen in die Bäder, weil das Mutter Gottes angeordnet ist.
Oh nein, ich nicht gehen in Piscines. Ich haben schon genug Lourdeswasser bekommen.
Vom Himmel stürzt in Lourdes das Wasser,
die Pilger werden immer nasser.
Wenn es weiter so regnet, können Malteser bringen ihre Flotte nach Lourdes und b etreiben Schiffahrt. .
Du mußt auch gehen in die Grotte in Lourdes.
aber ich will nicht in Grotte.
Warum denn nicht, da gibt es viele Kerzen und ganz fromme Stimmung.
Bei so viele Kerzen ist mir die Brandgefahr zu groß
Aber eigentlich wollten wir nicht sprechen über Malteser Häubchen und Piscines, sondern über Geschichte des Malteser Ordens.
Pub, weißt Du, wer die Malteser eigentlich sind.
P: Das ist eine Institution, die fast so alt ist, wie Ihre Mitglieder.
Oh no, Pub, es ist eine alte ehrwürdige Orden, der gegründet ist in Jerusalem.
Ah Du meinst diese Ökumensische Ritterbund?
Wieso ökumeisch?
A die Malteser Das ist eine christiche Spital, das in eine jüdische Land von Moslems belagert wird.
Pub, jetzt reicht es, ab in die Kiste. Glauben sie kein Wort, was Pub gesagt hat. Schauen sie sich lieber an unser kleines Theater über die Gründung von die Malteserorden.
Schild 1099
Sketch.
Oh diese armen Malteser haben müssen das Hl. Land verlassen. Aber haben in Cypern ein kleines Hospital gebaut, weil sie gewöhnt waren, immer ein Hospital zu besitzen.
Und dann haben sie aus Cypern gemacht eine wüste die einzige Baum von zypern ist auf die flagge
Pub! ...und sind nach Rhodos gefahren.
Spital in Rhodos:
Ja, Malteser haben gebaut wieder Spital in Rhodos und haben Bevölkerung sehr gut behandelt.
Ah, no, Malteser waren diktaristokratisch, haben sofort Regierung von Rhodos rausgeworfen und selber übernommen und selber kassiert. Spital haben sie nur gebaut, damit arme Rhodesier wieder brav.
Aber das kannst du nicht sagen, Pub. Malteser haben doch gemeinsam Seite an Seite mit die Einheimischen gegen die Türken gekämpft.
Hat auch nischt genützt
Oh no Pub, du bist unmöglich. Sag mir lieber eine Spruch zu die Flucht der Malteser von Rhodos nach Malta.
Obwohl sie nischt dem Feind wolln weichen
Tun sie sich von Rhodos schleichen
Es hilft ihnen kein weh kein sudern
Sie müssen übern ozean rudern,
Wohin sind Malteser gerudert. Pub:
Sie haben bekommen eine Steinehaufen im Mittelmeer.
Oh no, Pubes, sie haben die Insel Malta bekommen.
aber Malta ist doch eien Steinealte Haufen! Haahhahaha.
Ja, aber was Malteser auf Malta gemacht haben, sehen wir jetzt in nächstes Theater.
Piraten
Weißt Du Pub, Malteser waren ausgezeichnete Seefahrer und haben eine großartige Marine mit Kriegsschiffe gehabt.
Mais oui, und haben genützt um zu sein grosse Piraten waren Piraten.
Aber Pubes, wie kannst Du so etwas sagen, Malteser haben ganzes Abendland bewahrt von die Türken durch ihre Tapferkeit.
Mais oui, aber Malteser haben gemacht Raubszüge an die Afrikanische Küste. Also sind Piraten.
Nun, das war nur ein oder zwei Raubzüge und auch nur ganz kleine, aber Pub, hast Du gehört,daß Malteser waren beste Ärzte in ganz Europa.
Ja, weil sie verbotene Dinge getan haben.
Oh no Pub, Malteser haben nie verbotene Dinge getan. Malteser waren sehr ehrenwerte Ritter.
Ja, aber Papst in Rom hat verboten sezieren und Malteser haben seziert!
Oh, das stimmt, Pub. Und Papst hat geschickt Großinquisitor nach Malta um böse Malteser zu verbrennen.
Ja, Großinquisitor hat Maltesern angedroht zu großinquisieren und Malteser haben Großinquisitor angedroht, ihn zu großsezieren. Hahahaha. Und weil Großinquisitor angst gehabt hat um seine Haut, er ist ganz schnell wieder abgehaut nach Rom.
Ziehst Du Menschen aus die Haut
weiß Du, wie er drin ausschaut.
Jedenfalls Pub, waren Malteser gut Ärzte und gute Seefahrer. Und weil sie so gute Marine hatten und so tapfer haben gekämpft, haben sie auch mitgeholfen, die bösen Türken in Seeschlacht von Lepanto 1572 zu besiegen.
Arme Türken.
Aber sehen sie selbst in das nächste Theater.
Theater Schlacht von Lepanto!
Napoleon:
Weißt Du eigentlich, wie Malteser haben verloren die Insel Malta ?
Ja! Malteser haben Insel Napoleon geschenkt.
Aber Pub, Malteser haben doch nicht geschenkt Insel an Napoleon!
Doch. Napoleon hat gezeigt Photo von seine Flotte, und dann Malteser haben ihm geschenkt ganze Insel
bekommen Wasser zum Auftanken von seine Flotte und ganze Insel als Geschenk dazu.
So ein Blödsinn. Aber Pub, weißt Du was eine Doppelkonferance ist ?
Wenn ein(zwei) Einsatzuleiter nicht mehr wissen weiter
Kommen eben dann ein zweiter
Das ist zwei Einsatzleiter reden, keiner hören zu und Team machen anderes
Ja, wenn beide Einsatzleiter nicht weiter weiß, muß der zweite aushelfen. Hahahaah.
Aber nein, Pub. Hören wir Udo und Verena, was ist eine Doppelkonference.
Udo und Verena.
Oh jetzt kennen wir ganze 900 jährige Geschichte von Mateserorden.
Hats Du noch eine Abschlußspruch zu die Malteser Orden in Lourdes!
Des Ritters von heuten
Kukulle kann läuten.
Was soll dass heißen Pub!
Aber JP, das ist doch ganz einfach. Der moderne Ritter sich läßt erinnern an Aufstehen in Kirche durch Piepsen von Organizer.
Oh no, Pub, das war kein netter Abschluß. Kannst Du nicht sagen eine freundliche Srpuch über die Malteser.
Doch. Malteser sind schöne Ton Künstler!
Wieso das?
Weil Malteser haben erfunden die stumme Chor.(Tönlose Chörprobe)
Was ist das, Pub, die stumme Chor?
Das ist, wenn viele Malteser, die nicht können singen in erste Reihe von großem Lourdeschor sitzen wegen die Sitzplätze und dann bekommen Einsatz für ein stummes Solo ! Hahahaa.
No Pub, Malteser haben ganz professionellen Chorleiter mit Gitarre und haben wunderschön geunden, also kannst du das nicht sagen. Sag was nettes.
Malteser sind auch Kinospaizalisten.
Ja, Pub. Malteer haben heute ein gutes Kino organisiert. Das war doch großartig.
Wenn Bernadette wir zeigen wollen
Ist das Video verschollen
Malteser haben Kinofilm versprochen und der liegt in Wien !! Hahahaahh.
Oh no, Pub, das ist zuviel, Ab in die Kiste.
Ollala, Patati, Patata, Orevoir, hören sie nicht, was Pub gesagt hat. Und kommen Sie bite alle nächste Jahr wieder mit uns nach Lourdes.
Post-Editorial
Ich habe die von Bernhard und Gunhard mir zugeteilte Aufgabe, eine Pilgerzeitung herauszugeben, gerne wahrgenommen und habe dadurch die Tage in Lourdes besonders aufmerksam und immer auch mit Blick auf die Herausgabe der Zeitung verfolgt. Bemerkenswert scheinen mir zwei "Zufälle": vor der Reise hatte ich mir aus dem Internet diverse Artikel heruntergeladen um Füllmaterial zu haben und so hatte ich die Enzyklika Redemptoris Custos und den Bericht über den Jakobsweg schon vorbereitet ohne mir bewußt zu sein, daß beide Heilige in diesen Maitagen Namenstag haben!
In dieser Nachtragsnummer möchte ich u.a. die Betrachtungen von Pater Felix vervollständigen.
Weiters bitte ich alle Pilger, mir auch ihre Erfahrungen und Betrachtungen zuzusenden, damit diese im nächsten Jahr Verwendung finden können!
Uli Jordis
Gedanken zum Vater Unser
Bei dieser Bitte wird uns neu bewußt, daß wir alles, was fürs Leben notwendig ist, letztlich von Gott empfangen. Das verpflichtet uns, unser Brot mit den Brüdern und Schwestern gerecht zu teilen. Die erste Christen haben in diese Bitte aber auch ihr Verlangen nach dem Brot des Lebens, der hl. Eucharistie, hineingelegt. In Lourdes steht die Feier der Eucharistie im Mittelpunkt. In den Sakramentsprozessionen kommt Jesus zu den Menschen, um sie zu segnen. Er hat sich selbst erniedrigt, sich klein gemacht, am Kreuz verschenkt, um uns nahe zu sein und uns Anteil zu geben an seinem göttlichen Leben. Wer die Eucharistie gut empfängt, wird selbst hinein verwandelt in dieses göttliche Brot, wird selbst Brot für das Leben der Mitmenschen.
"Wie Gott euch vergeben habt, so vergebt auch ihr!" mahnt der hl. Paulus. Nirgends wird uns das göttliche Erbarmen so bewußt wie im Sakrament der hl. Beichte, dem Sakrament der Versöhnung. Die Krise der Kirche ist letztlich die unverständliche Weigerung vieler Katholiken, das größte Geschenk des Auferstandenen, die Sündenvergebung in der Beichte anzunehmen. Egoismus, Mißtrauen und Streit zerstören die Einheit der Christen. Als Versöhnte Versöhnung schenken, aus der Freiheit der Kinder Gottes den Neuanfang bei sich und den anderen immer wieder neu wagen, das ist das Geheimnis der christlichen Freude. Die Botschaft der Mutter Gottes an Bernadette lautet: Buße, Bekehrung des Herzens. Daher ist in Lourdes immer Gelegenheit, das Bußsakrament zu empfangen. An diesem Gnadenort ereignen sich neben und vor den körperlichen Heilungen gewaltige Wunder: die der Heilung vieler Herzen in der Verborgenheit dieses herrlichen und gerade heute unverzichtbaren Sakraments.
Wie kann Gott uns in Versuchung führen? Gemeint ist nicht die Versuchung zum Bösen, sondern die Prüfung, wie sie Hiob und ganz besonders Jesus ertragen und siegreich bestanden haben. "Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müßt. Dadurch soll sich euer Glaube bewähren, und es wird sich zeigen, daß er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist." (1 Petr 1,6f.) Wir beten, daß der Herr nicht zulasse, daß diese Prüfungen unsere Kräfte übersteigen.
Daß er uns Seine Gnade schenken und uns von der Macht des bösen Feindes erlösen möge, der will, daß wir die Hoffnung aufgeben, in Verzweiflung fallen und Ihm mißtrauen. Die hl. Bernadette, die so viel gelitten und in ihrer Krankheit selber fast den Mut verloren hat, ist uns ein großes Vorbild in ihrem tapferen Glauben. Sie hat gesiegt, weil Gott ihr geholfen hat, der letzten und äußersten Versuchung der Hoffnungslosigkeit nicht zu erliegen. Ans Ende der letzten Vater-unser-Bitte schließen wir daher gerne den frühkirchlichen Ruf an: "denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit!".
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Tante Thea
Jedes Jahr kam Tante Thea zu uns auf Besuch und immer kam sie gerade von Lourdes. Sie hatte als Sacre Cour Schülerin natürlich perfekt französisch gelernt, und schon ihre Art, Loouurdö zu sagen, ging mir als Bub furchtbar auf den Wecker. Und wie sie dann schwärmte, von den Lichterprozessionen. Sie hatte ja auch in jahrelanger Geduld ein als hoffnungslos aufgegebenes Mädchen mit einer Krankheit, deren ich mich nicht mehr entsinne, aufgepäppelt, ich glaube sie hatte sie stündlich füttern müssen, und das durch Jahre, also mußte sie ja sehr vertraut gewesen sein mit der Welt der Pflegebedürftigen.
Ach liebe Tante Thea, warum hast du immer versuchen müssen mich in Gegenwart meiner Eltern zu erziehen! So konnte ich dich nicht gerne mögen als Bub!.
Jahre später erkannte ich an meiner fünf oder sechsjährigen Tochter noch einen Grund meiner Abneigung gegen dich, liebe Tante Thea selig: eines Frühstücks Du hattest das selbstgebackene biologisch-dynamische Vollkornbrot mitgebracht, bemerkte ich, wie Stephanie mit Bedacht ihren Sitzplatz so wählte, daß der große Blumenstrauß in der Mitte des Tisches zwischen
ihr und Tante Thea war, und sie sich also hinter den Blumen verstecken konnte. Nach dem Frühstück, darauf angesprochen, sagte Stephanie: "Tante Thea hat so strenge Augen", und so erkannte ich bei mir auch die Abneigung, die ich als Kind hatte, in Tante Theas "strenge Augen" zu blicken.
Liebe Tante Thea, ich kann jetzt ein wenig deine Lourdes-Begeisterung nachempfinden und werde versuchen, diese so diplomatisch meiner Umgebung weiterzugeben, daß diese nicht so wie ich abgeschreckt wird.
Wie kann man auch erklären, daß dieser Ort, der auf den Bildern sich so ungemein kitschig und neugotisch und Sacre-Ceour-grau darstellt, wenn man dann dort ist, als Ort mit einer ganz eigenen Stimmung, Kraft oder Energie offenbart. Daß diese geheimnisvolle Grotte, an der so gar nichts Spektakuläres dran ist, man könnte sie neben den Brunnen für Lourdes Wasser und den Piscines fast übersehen, wären da nicht Tag und Nacht Pilger im Gebet.
Liebe Tante Thea, ich will dir Abbitte leisten, ein wenig kann ich nun die Begeisterung eines Lourdes Reisenden nachvollziehen, und droben im Himmel wirst du sicher nicht mehr so streng schauen wie damals!
U.J.
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